Erstens: Im Tantra kann Eifersucht ein Weg der Selbstbefreiung werden. Es gibt zwei Sichtweisen: Dein Partner als Besitz ./. Dein Partner als Geschenk (oder Leihgabe Gottes). Man kann alles besitzen im Leben, bis auf zwei Dinge: Liebe und Glück. Du kannst alles kaufen für Geld, außer Liebe und Glück. Sobald Du sie besitzen oder festhalten möchtest, sind sie weg. Willst Du also Deinen Partner besitzen, mit der ständigen Angst verbunden ihn zu verlieren, oder willst Du ihn als Segen des Lebens genießen? Und: Kannst Du Deinem Partner Glück und Freiheit gönnen, möchtest Du wirklich in der Tiefe, dass er/sie glücklich ist? Oder ist Dir der Überlebenstrieb Deines Egos wichtiger, dass sich nur aus Ängsten definiert. Und: Welchen Stellenwert sollen Liebe und Glück in Deinem Leben haben? Wie wichtig sind sie Dir? Gehören sie zu Deinen Prioritäten? Im Tantra wird das „verletzte-Kind-Ich-Gefühl“ (verzweifelt, ohnmächtig, kontrollierend, gewalttätig, traurig, wütend) transformiert zu wahrem Selbstwertgefühl und Hingabe an die Göttin = Urvertrauen.
Zweitens: In der Erfahrung liegt die Erleuchtung.…nicht in der Vorstellung über….Wir scheuen uns vor neuen Erfahrungen, weil wir alte Vorstellungen im Kopf haben. Erfahrung ist Gegenwart, Vorstellung ist Vergangenheit. Was ist Dir wichtiger? Wann findet Dein Leben statt, in der Vergangenheit oder jetzt? Wenn es jetzt stattfindet, kannst Du Glück und Liebe nur jetzt finden in der Gegenwart und nicht in der Vergangenheit.
Drittens: Du kommst zu Tantra, um Grenzen zu überschreiten. Die eine Grenze übertrittst Du durch Vorpreschen, die andere durch Zurücktreten und Dich- Beschützen. Beides sind für Dich neue Erfahrungen und damit Grenz-überschreitungen. Das ist wie mit der Staatsgrenze zu einem anderen Land: Wer sie nicht überschreitet, wird auch das neue Land nicht kennenlernen. Diese neuen Länder sind die reichen Aspekte Deiner Seele. Du bist im Tantra, um Neues auszuprobieren, zu experimentieren, neugierig zu forschen, was das Leben noch alles zu bieten hat, auf der Reise namens: ‚Abenteuer Mensch‘. Du bist im Tantra, um Dinge zu tun, die Du noch nie zuvor getan hast. Das ist eine Atmosphäre, die Dich ungeheuer lebendig machen kann. Überlege Dir: Wie viele Grenzen haben ich überschritten in den letzten Monaten, wieviel Neues ausprobiert. Ja, Du kannst im Karton der alten Gewohnheit verbleiben. Doch wenn Du leidest, weißt Du: die alten Muster funktionieren nicht mehr. Dann geht es nicht anders, als Neues zu erschaffen. Das geht am Besten in der Gruppe weil es am Anfang auch mit Schmerz verbunden ist und die Gruppe Dich trägt.
Viertens: Im Tantra ist jeder Partner der Richtige. (Das gilt nicht für das Leben). Im Tantra geht es nicht um Verliebtheit und Partnersuche. Wenn verlieben, dann in Dich selbst und dann wird automatisch im Leben der richtige Partner zu Dir kommen, ganz leicht, ganz spontan, ganz unverkrampft und unkompliziert. Doch das hängt alles von Deiner Schwingung ab. Dein Übungspartner im Tantra hilft Dir, Dich selbst zu erkennen und negative Muster aufzulösen. Deshalb sind Tantra-Übungen mit Nicht-Traumpartnern oft viel leichter und genussvoller, weil kein Erwartungsdruck da ist. Im Tantra geht es um universelle Liebe, nämlich die Schönheit des Göttlichen in den Augen eines jeden Menschen zu finden, ihn/sie zu lieben, weil Du hinter die Kulissen schaust, weil Du tiefer das Wesen verstehst. Das ist eine ungeheuer befreiende und beglückende Erfahrung. Hast Du die gemacht, verliebst Du Dich in das ganze Leben….