Tantra ist lautere Liebe…
Solange man nicht gelernt hat, Gott zu lieben, wird man ihn auch nicht sehen. Und so ist es ebenso mit allen Menschen und mit allen Dingen. Du kannst nur das wirklich erkennen, dass Du liebst.
Diese Liebe besteht aus Achtsamkeit, Geduld, Mitgefühl, Klarheit.
Man kann Gott nicht sehen, solange noch eine Spur von Weltlichkeit zurückgeblieben ist. Feuchte Streichhölzer zünden nicht, soviel man sie auch gegen die Schachtel reiben mag. Man verschwendet nur eine Menge Hölzer. Ein mit Weltlichkeit getränktes Denken ist wie ein feuchtes Streichholz. Wenn ein Gottliebender nur ein einziges Mal diese ekstatische Liebe zu Gott empfindet, diese gereifte Hingabe, dieses brennende Verlangen, dann schaut er Gott in seinen beiden Aspekten, mit und ohne Gestalt.
Wie kann man die Göttin sehen?
Ohne Reinheit des Herzens kann man die Göttin nicht schauen. Durch die Verhaftung an ‚ich‘ und ‚mein‘ ist das Denken befleckt. Wenn eine Nadel im Schmutz liegt, kann der Magnet sie nicht anziehen. Wäscht man den Schmutz ab, wird der Magnet wirksam. So kann auch der Schmutz unseres Denkens mit den Tränen unserer Augen fortgespült werden. Die Göttin erscheint nicht so bald im Herzen eines Menschen, der glaubt sein eigener Meister zu sein. SIE wird schaubar, sobald sich ihre Gnade ergießt. SIE ist die Sonne der Erkenntnis. Sie hat die Welt mit dem Licht der Erkenntnis erhellt. Dadurch können wir einander sehen und Erkenntnis erlangen. Du kannst die Göttin nur sehen, wenn sie ihr Licht auf ihr eigenes Antlitz richtet.