Das Paradies ist etwas Innerliches, nicht etwas Äußerliches. Tantra lehrt, dass das Paradies nicht weit weg ist, in einem fernen Himmel. Und das Paradies wartet auch nicht in einer Zukunft auf Dich, denn die Zukunft gibt es nicht. Auch braucht das Paradies nicht anstrengend erarbeitet zu werden. Im Gegenteil: Du darfst alle Last jetzt abwerfen. Du darfst jetzt schon so leben, als ob Du ein geliebtes Kind im Garten der Großen Göttin bist, Du darfst leicht sein und spielen.
Gefangene, die jahrelang in schweren Ketten lagen, hungernd und ausgezehrt, schwach und erschöpft, und deren Augen in der Dunkelheit gesenkt gewesen sind, dass sie sich nicht an das Licht erinnern, springen nicht voll Freude auf, im Augenblick, in dem sie freigelassen werden. Es dauert eine Weile, bis sie verstehen, was Freiheit ist.
Du, der Du in der Trennung Gefangener warst, bist jetzt im PARADIES befreit.
Das Paradies ist inwendig in Dir. Darum kannst du es auch nicht verlieren und wirst es wieder ent-decken.
Egal wieviel Paradiese Du schon erlebt hast in diesem Leben, egal wieviel schöne Erfolge Du Dir schon erarbeitet hast, davon hast Du JETZT nichts. Jeder Moment will neu gelebt und kreativ erschaffen werden. Ruhe Dich nicht auf einer schönen Vergangenheit aus, es wird zur schal schmeckenden Konserve werden. Der gerade verstorbene Mode-Kaiser Karl Lagerfeld hat in einem der letzten Interviews noch gesagt: „Paradise Now! Mich interessiert nicht die Vergangenheit und das, was kommt…“. So hat er bis zum Alter von 85 Jahren noch schöpferisch gewirkt.
Der Rauswurf aus dem Paradies und die Abtrennung von der himmlischen Einheit soll ja durch die böse Schlange der Verführung angezettelt worden sein und danach begann das Leid von Adam und Eva. Die böse Schlange ist aber auch die gute Schlange Kundalini – unsere Schöpferkraft. Und: Die Trennung von der Einheit hat auch ihr Gutes: Wie langweilig wäre es, nur im Paradies von Milch und Honig zu liegen und nichts von Schmerz und Dunkelheit zu wissen. Wie flach würde dann alle Freude! Allein durch fade Gewöhnung.
Deshalb hat mit dem Rauswurf aus dem Paradies das göttliche Spiel der Polarität begonnen und damit auch das göttliche Spiel zwischen Mann und Frau.
Und es ist dazu da, um sich daran zu erfreuen und zu lernen und zu wachsen. Das ist die wunderbare Herausforderung; und eben innerlich in den Zustand des Paradieses zurückzukehren, indem wir das Ego immer mehr bei Seite lassen und uns der Einheit allen Lebens bewusst werden. Dann gibt es keine Absonderung (= Sünde) mehr. Dann herrscht Selbstliebe und Unschuld, weil Du weißt, dass es keine Fehler gibt, weder bei Dir noch bei anderen. Nur das ist im wirklichen Sinne: Liebe. Darum liebt, spielt – seid fruchtbar und paaret Euch!