Wann hat Dein Liebster, Deine Liebste so zuletzt mit Ihnen gesprochen?
Tantra ist Liebeskultur als Gourmet-Sinnlichkeit
„…der Duft Deiner Haut macht mich süchtig, deine Lippen anzuschauen ist, wie Dich zu lieben, ich brauche es, Dir gut zu tun, ich will Dich in meiner Hand kommen sehen…Ich muss Dich spüren/anfassen/mir Dir allein sein/Dich kosten“ „Ich will Dich küssen, lecken, beißen, hören, Dir gut tun, wenn Du kommst…“ „Ich würde Dich auf den Küchentisch legen und mit Dir tun, was Du am liebsten hast…“
Wann hat Dein Liebster, Deine Liebste so zuletzt mit Ihnen gesprochen?
Routine ist leider der Tod von prickelnder Erotik der Anfangszeit einer Beziehung und nur Kuschelsensualität lässt die Spannung zwischen zwei Liebenden leider Gottes dahinsiechen…
Tantra zeigt tausendundeins Wege der ewig sprudelnden fantasievollen Erneuerung einer fließenden Liebesbeziehung in Körper-Seele-Geist. Wir haben heute scheinbar freizügige Gespräche über Verschmelzung in unendlich vielen Spielarten und Medien, aber was wir im Grunde genommen nicht haben, ist eine Liebeskultur. Eine Erotik- und Liebeskultur, wie sie zum Beispiel Indien mit Tantra und dem Kamasutra immer hatte. Wir haben es bislang nicht geschafft, die Sinnlichkeit in irgendeiner Form zu kultivieren. Er ist immer noch in den Schmuddelecken auf der einen Seite oder in der Psychomühle auf der anderen Seite hängengeblieben. Das ändert sich jetzt aber langsam, vor allem durch den ungebrochenen Tantra-Boom in Deutschland. Tantra ist Gourmet-Verschmelzung und das fängt bei ganz kleinen Wahrnehmungen an. In der ganzen sexuellen Szene fehlte es früher an Schönheit und Ästhetik. Das ändert die aktuelle Neo-Tantra-Szene jetzt gehörig.
Die andere Baustelle von Gourmet-Verschmelzung ist, dass zwischen den Paaren heute ein anderes Verhältnis herrscht. Dass man – um es verkürzt auszudrücken – Sensualität nicht unbedingt als Produkt von romantischer Vertrautheit empfindet. Man hat die Erfahrung gemacht, dass genau die gute Verschmelzung töten kann. Was Sinnlichkeit belebt, ist vielmehr eine kultivierte inszenierte Distanz, wie sie z.B. in Tantra-Ritualen gelehrt und praktiziert wird. Dieses Bewusstsein breitet sich allmählich aus. Mit anderen Worten: Bei der Verschmelzung muss man sich fremd sein können. Und das ist eine große Herausforderung, noch dazu in einer Gesellschaft wie der unseren, die vom romantischen Liebesideal besessen ist. Das Tantra-Seminar zeigt den Paaren von heute wie sie die unendliche Vielfalt exotischer Tantra-Techniken gewinnbringend in ihr Liebesleben einführen können. Wenn Menschen bewusst anfangen, Erotik zu inszenieren, wie man das Kochen, das Weintrinken oder die Kosmetik kultiviert hat, heißt das erst einmal, dass diese neue erotische Inszenierungskultur sehr privat ist.
Das hat nichts mit Swingerclubs und ähnlichen Formen zu tun. Das äußert sich eben in ganz alltäglichen Dingen. Man vermeidet etwa, ein ganzes Leben in einem Bett zu schlafen wie Oma und Opa. Und aus einer tieferen Ebene versteht man, dass Partnerschaft eben nicht Identität der beiden Partner ist. „Es lebe der Unterschied der Geschlechter!“, ruft uns Tantra zu. Nein, Partnerschaft ist heute immer mehr: gemeinsame Entwicklung. Das heißt, die Botschaft der Liebe lautet eher: Ich helfe Dir, Dich selbst zu verändern. Das klingt nicht nach Vergnügen, sondern nach verdammt harter Arbeit? Vielleicht ist es hartes Vergnügen, wie Du willst. Ich glaube, wir kommen der Wahrheit am nächsten, wenn wir sagen: aus „Hardwork“ wird in Zukunft „Hardfun“, und aus „Easyfun“ wird „Hardfun“. Vergnügen muss man sich erarbeiten, dass wussten nicht nur die alten Tantriker Indiens sondern auch schon die alten Römer und Griechen. Mir persönlich ist keine Arbeit lieber…
Grundsätze spiritueller Erotik:
- Sorge immer für Dein Wohlbefinden – es gibt nichts Wichtigeres
- Wisse was Dir wirklich wichtig ist – und handle danach
- Erleichtere Dein Leben, wo Du kannst
- Sage Dir immer: Schönheit und Stil sind wichtiger als Geld