Was ist Tantra?
Tantra lehrt, dass Du von Natur aus Sat-Chit-Ananda bist: Sein, Weisheit und Glückseligkeit. Das ist die Wirklichkeit Deines Wesens im Kern. Der Mensch ist mit dieser Wirklichkeit eins, aber unter dem Einfluss der Maya – oder Nicht-Erkenntnis – hat er sein wahres Wesen vergessen und ist äußeren Objekten und Gedanken aus der Vergangenheit verhaftet.
Das Ziel aller spirituellen Übungen ist die Wiederentdeckung seiner wahren Identität mit der göttlichen Wirklichkeit.
Tantra zieht die menschliche Schwäche in Betracht, ihren Appetit auf Sinnesobjekte und ihre Liebe für das Konkrete. Tantra vereinigt Philosophie mit Ritual, Meditation mit Zeremonie, Entsagung mit Genuss. Sie alle haben den Zweck Dich allmählich darauf vorzubereiten, im Bewusstsein der Einheit mit dem Göttlichen zu sein und zu bleiben.
Meist verbindest Du Glück mit dem Wunsch, die materiellen Objekte zu genießen. Tantra lässt Dir den Genuss, führt Dich aber dazu, auch darin die Gegenwart des Göttlichen zu entdecken. Es gibt nichts außerhalb der Großen Göttin! Durch mystische Riten auf unseren Seminaren werden die Sinnesobjekte spiritualisiert und die Sinneskraft in die Liebe zur Großen Göttin umgewandelt. So werden Deine Bindungen zu „Befreiern“. Tödliches Gift wird in Lebenselixier umgewandelt. Äußere Entsagung ist nicht notwendig. Das Ziel des Tantra ist Bhoga – Genuss – in Yoga oder Vereinigung mit dem absoluten Bewusstsein zu verwandeln. Nach der Auffassung der alten Tantra-Philosophie ist die Welt mit all ihren Erscheinungen von Licht und Schatten – nichts anderes als das Spiel von Shiva und Shakti, dem Absoluten und der tanzenden Lebensenergie. Im Tantra lernt jeder die Frau als Verkörperung der Göttin Kali, der Mutter des Universums zu betrachten. Die Basis des Tantra ist die Mütterlichkeit Gottes und die Verherrlichung der Frau.