Eine neue Vision von Liebe und Sensualität
Hier bin ich Liebender, hier darf ich’s sein!
frei nach J. W. von Goethe
Mann und Frau haben vergessen, wie man sich körperlich liebt. Das ist die größte Tragödie aller Zeiten, weil es die Ursache des meisten Unglücks auf der Erde ist. Nichts ist kraft- und friedensspendender als richtig gute Sensualität. Das Vergessen ist in tausenden von Jahren fortgeschritten und langsam immer größer geworden, so dass es jetzt ein globales Problem ist.
Das heißt, dass nur der einzelne Mann und die einzelne Frau eine Chance hat, es zu korrigieren. Es kann keine Massenlösungen geben. Das Problem ist zu persönlich und zu tief. Jede/r muss es für sich selbst tun oder es kann nicht getan werden. Das grundlegende Unglücklichsein der Frau – ihre ständige Unzufriedenheit – existiert, weil der Mann sie nicht mehr körperlich erreichen kann. Ihre emotionalen Ausbrüche, Depressionen, tränenreiche Frustration, sogar vor-menstruelle Spannungen, und schließlich der Zustand, der zur Entfernung der Gebärmutter und anderer Probleme des Uterus führt, sind die Folge der sensueller Unfähigkeit des Mannes bei der körperlichen Liebe ihre feinsten grundlegenden weiblichen Energien zu sammeln und freizusetzen. Diese außerordentlich schönen oder göttlichen Energien sind extrem intensiv, und wenn sie in der Frau unangezapft bleiben, so wie heutzutage, degenerieren sie zu psychischen oder emotionalen Störungen und kristallisieren sich schließlich zu körperlichen Missbildungen. Die Frau gebiert alle Dinge.
Das grundlegende Unglücklichsein des Mannes wurzelt darin, dass er das Tier in sich, den Wilden Mann, das Instinktive nicht mehr auslebt. Er unterdrückt es. Seine übertriebene Rastlosigkeit und mangelnde Festigkeit entstanden, weil er dadurch, dass er vergessen hat, wie man eine Frau richtig körperlich liebt, seine ursprüngliche göttliche Autorität verloren hat und damit die sexuelle Kontrolle über sich selbst. Seine emotionale und psychische Degeneration zeigt sich global bei den Männern als Interesselosigkeit an Sex, Impotenz oder Sexbesessenheit. Pornosucht und sinnliche Unterdrückung, die beiden Seiten derselben Medaille, führen auf der einen Seite zu Wut und Gewalttätigkeit, auf der anderen Seite zu Arbeitssucht und der ständigen übertriebenen Jagd nach Wohlstand. Das alles, um seine Untauglichkeit als wahrer Liebhaber zu kompensieren. Geschäfte und Reichtum sammeln (heute schön als „Unabhängigkeit“ bemäntelt) sind bei beiden Geschlechtern Deckmäntel für die Unfähigkeit oder Angst, durch den Körper auf schöne Weise zu lieben.
Dadurch, dass der Mann die Frau in der Liebe vernachlässigt, leidet der Mann an vorzeitigem Samenerguss, Angst, Selbstzweifeln, Impotenz, sensuellen „Muskelschwund“, der sein sinnliches Desinteresse verdeckt, sinnliche Enthaltung wegen seiner unterdrückten Angst zu versagen, sensuellen Abenteurertum und Mangel an Weisheit – mit all’ diesem quält er wieder die Frau und verstärkt so ihre grundlegende Unzufriedenheit und seine eigene Rastlosigkeit und Unzentriertheit.
Jede Jungfrau, die sich heute mit einem Mann verbindet, der nicht tantrisch lieben kann – wird sofort verseucht. Sein Mangel an Liebe sät in ihr den universellen Samen der Unzufriedenheit. Sie wird enttäuscht sein.
Um ein voll integrierter männlicher Mensch zu sein, muss der Mann durch seinen Körper die göttlichen weiblichen Energien assimilieren, die die Frau nur durch richtige körperliche Liebe freisetzen kann. Aber der Mann muss manns genug sein, dass heißt, er muss in der Lage sein, sie genügend zu lieben, sie während des Aktes göttlich oder selbstlos genug zu lieben, um diese Energien aus ihrem tiefsten Zentrum freizusetzen. Dafür muss er nicht nur Mann sein, sondern DER Urmann schlechthin, ein Gott. Und dieses Potential hat jeder Mann. Das hängt nicht allein von Technik ab. Es erfordert Bewusstsein. Es erfordert Liebe – reine Liebe. Er muss gleichzeitig stark wie ein Baum, wild wie ein Stier und unschuldig rein wie ein Kind sein. Das ist möglich. Das ist die einzig wirkliche Art von Liebe. In dieser Weise lieben zu können, ist die Autorität, die der Mann verloren hat – seine einzig wirkliche Autorität über die Frau. Die Frau aber wird und kann ihre göttlichen Energien nicht an einen Mann geben, der noch nicht er selbst ist; das heißt, nicht voll integriert oder ausgerichtet ist, der sie nicht vollkommen überwältigt, der sich nicht traut, alles zu nehmen und alles zu geben, bis zum letzten Tropfen. Egal wie sehr die Frau ihn liebt, egal wie sehr die Frau ihre Energien geben will, es kommt nicht zur Potenzierung und Transformation, wenn es kein vollständiger Mann ist. Da heutzutage nur sehr wenige Männer auf der Erde sie selbst sind, d.h. die Autorität besitzen, durch ihre Körper ausreichend Liebe auszudrücken und aufzunehmen, um den höchsten Teil der Frau zu erreichen, wird die Kluft des Unglücklichseins immer größer. Der Mann, der sensuelle Fachkundigkeit entwickelt hat, weiß trotzdem noch nicht, wie er diese göttliche Liebe manifestieren und feiern kann. Verstärkte Orgasmen und Empfindungen sind befriedigend und geben ihm ein Egogefühl von Wichtigkeit – aber sie sind nicht die Liebe, nach der die Frau sich verzehrt. Die Frau oder die Frauen, mit denen er Liebe macht, befriedigt er wie ein gutes Essen. Aber sehr bald hat sie wieder Hunger und schließlich verachtet sie ihren Appetit oder sich selbst, weil sie weiß, dass sie nicht geliebt wurde.
Damit Männer und Frauen das lernen, brauchen sie Kontakt mit Männern und Frauen, die es bereits entfaltet haben und leben. Das sind wir Tantriker.
Es sind tiefe Einweihungen und Rituale nötig, um zu lernen wie man in Einheit von Körper, Seele und Geist Liebe macht. Es braucht besondere Zeremonien der archetypischen Initiation – oft in der Gruppe, um aufzuwachen für die wahre Liebe, die alle Chakren, alle Energiezentren von niedrigsten bis zum Höchsten vollständig einbezieht. Initiatisches, starkes, unerschrockenes und weises Tantra ist der einzige Platz in dieser Welt, wo das heute geschehen kann. Mögen immer mehr Menschen aufwachen und das wahre Potential zu Lieben, freisetzen.