Lucian empfiehlt den Autor: Oliver Ritter, hier Auszüge aus seinen Büchern, die der Arbeit von Kularnava sehr nahe kommen.
Neue Sicht des Weiblichen und Männlichen
Es gibt heute Frauen, die nachdenklich werden. Vor allem auch deshalb, weil Wissenschaft und totale Technik die Welt an den Rand des Abgrundes getrieben haben. Diese Frauen halten der Umweltzerstörung die weiblichen Werte des Mütterlichen, dem kalten zupackenden Intellekt die Intuition des Herzens entgegen. Damit verbunden ist auch eine neue weibliche Selbstbesinnung. Die Sichtweise, dass nur die Männer zur Zerstörung beitragen ist nicht richtig. Frauen sollten sich heute Fragen, welchen Anteil sie selbst an der Aus-plünderung der Lebenswelt haben. Sowohl durch ihr aktives Vordringen in die Domäne der Männer als auch durch ihre Versorgungsmentalität. Welche Frau wollte (und will) schon gern auf ihr kleines Auto, den Pelzmantel, die 1001 Kosmektika verzichten? Dennoch scheint es für die ökologisch-esoterisch gesinnten Frauen ausgemacht, dass der Mann in seiner Grundnatur destruktiv ist. Sie folgern: Nicht nur die Frau muss zu ihrer Weiblichkeit finden, auch die Männer, wenn sie bestehen wollen, müssen weibliche Qualitäten entfalten, sanft, weich und intuitiv werden. Gerade die Forderung an den Mann, die übrigens auch von in der Szene bekannten Buchautoren und Gurus (Capra, Osho, Berendt) erhoben wird, durchzieht heute die gesamte esoterische Szene. Sie beruht auf der simplen, überall nachzulesenden Gleichung: männlich = rational = aggressiv = herrschend = ausbeuterisch. „Weiblich“ dagegen ist heilend, helfend, intuitiv und spirituell. Die Wandlung der Frau kann nie das Ergebnis von Abgrenzung und Sich-Erheben gegenüber dem Männlichen sein. Sie ergibt sich vielmehr aus der Einsicht, dass Mann und Frau in polarer Ergänzung den Auftrag zu einem gemeinsamen Wirken haben. Der Mann ist aber auch aufgerufen, sein verschüttetes Wesen seit dem 2. Weltkrieg wieder zur Geltung zu bringen. Nur dann kann die fruchtbare Wechselwirkung erfolgen.
Es lebe die Zweiheit – nicht die Einheit!
Die Geschlechter von Mann und Frau sind Abbilder einer geistigen Wirklichkeit. Man brachte sie in den Traditionen der Welt mit der höchsten kosmischen Wirklichkeit überhaupt in Verbindung, dem Wechselspiel der Polaritäten, dem jede Erscheinung ihr Dasein verdankte. Die Chinesen nannten sie „yang“ und „yin“, die Inder „siva“ und „sakti“ (sprich: Schiwa und schakti), Aristoteles sprach von Form und Materie. Dem Weiblichen wurde allgemein die Natur der Erde, die Materie zugeordnet, dem Männlichen die Natur des Himmels, der Geist.
In der Neuzeit wird diese Weisheit der Polarität allen Lebens keine Beachtung geschenkt. Dieses Wissen wird ignoriert. Warum ist das so? Weil die Erkennt-nisse, die sich gewinnen lassen, für die moderne Mentalität nicht bequem sind. Sie würden eine grundlegende Neuorientierung verlangen. Das fängt schon damit an, dass man einsehen muss, dass Männer und Frauen nicht nur „irgendwie anders“ sondern genau entgegengesetzt sind. Schon der männliche und der weibliche Körper existieren in unterschiedlichen Welten. Wie erst, wenn man die Biologie von einer tieferen Ebene her begreift? Gibt man den Gegensatz erst einmal zu, wird die Gleichberechtigung Illusion. Gleiche Rechte kann es letztendlich nur da geben, wo Wesensgleichheit vorhanden ist. Die ist aber in der ganzen Natur nicht zu finden. In der Natur hat alles Geschaffene seinen Platz und jedes hat seine bestimmte Funktion zu erfüllen. Das bedeutet für die Geschlechter dass Mann und Frau verschiedene Rechte und verschiedene Pflichten (= ihre Bestimmung) haben MÜSSEN. Der Ruf nach Gleichberechtigung setzt immer Gleichheit voraus und endet oft in Gleichmacherei. Haben nicht ein halbes Jahrhundert Sozialismus und mehr zur genüge gezeigt, dass noch nicht einmal die Menschen gleich sind und jedes System, dass darauf basiert im Sumpf endet?? Damit hat die Menschheit zur genüge experimentiert, dass das „Gleichheits-System“ nicht funktioniert. Kann man aus einem Esel ein Rennpferd machen? Nein, aber deshalb ist der Esel nicht weniger wert, aber er gehört in einen anderen Bereich und hat eine andere Aufgabe, insgesamt genauso wertvoll und wichtig für die ganze Schöpfung.
Heute rufe ich allen zu: „Schafft Unterschiede statt Gleichheit und zwar als Ausdruck natürlicher Unterschiede, die es zu erspüren und zu entfalten gilt!“
Streitereien um Kompetenzen sind DAS Krankheitssyptom unserer Gesellschaft, die alles auf Gleichmacherei aufbaut, anstatt auf Wertschätzung der Unterschiede.
Die Anerkennung der Urprinzipien fordert eine verbindliche Ethik. Die Polaritäten liefern nicht nur den Schlüssel zur Deutung der männlichen und weiblichen Wesensart, sie halten auch Normen bereit, nach denen sich Männer und Frauen verwirklichen sollten. Und zwar unabhängig von ihrer jeweiligen Individualität. Diese erscheint nur als Blüte auf einer Wurzel, durch deren Belebung sie allerdings Kraft und Farbe gewinnt. Der grundsätzliche ethische Anspruch ist darin zu sehen, ob und wieweit die eigene und tiefere Natur verwirklicht wird. Das hieße für die modernen Frauen: Hört auf, ein zweit- oder drittklassiger Mann zu werden, trachtet danach, eine erstklassige Frau zu sein! Die Frau sollte also so weiblich wie möglich, der Mann so männlich wie möglich werden. Nur dann können sie logischerweise – ihrer polaren Funktion gerecht werden, in der gegengeschlechtlichen Anziehung Kraft entfalten und ihre eigene Welt und ihren eigenen Reichtum mitbringen.
Aber – so hören wir einwenden – in jedem Geschlecht gibt es doch auch einen Anteil des anderen Geschlechtes. Ich meine: Nein. Denn das ist das „Neutral-menschliche“, dass Homo sapiens zugeordnet ist. Kein Mann trägt nur Männliches, keine Frau nur Weibliches in sich. Dennoch haben wir eine männliche ODER weibliche Urnatur, wir sind nicht Mann und Frau gleichzeitig (oder nur in tragischen Ausnahmefällen). Insofern ist es kein Zufall, ob wir in einem männlichen oder weiblichen Körper zur Welt kommen. Das Geschlecht gibt die Richtung vor, nach der wir uns zu entwickeln haben, es zeigt unseren kosmischen Ursprung, unsere tiefste Bestimmung an. So jedenfalls sah es die Menschheit durch die Jahrtausende.
Wir glauben, dass es zu diesem Ansatz keine Alternative gibt. Frau und Mann müssen wieder von ihrem innersten Sein her begriffen werden. Nur so kann die Würde des Menschen wiedererobert und eine Zukunft gestaltet werden, in der sich zu leben lohnt. Die Menschen haben ihre Verbindung zur kosmischen Ordnung, den unwandelbaren Gesetzen des Daseins verloren. Daran krankt unsere Welt und daran geht sie zugrunde, wenn sich die Männer und Frauen nicht auf sich selbst besinnen.
Wenn Du Einweihungsrituale in das neue Frau-sein und das neue Mann-Sein kennenlernen möchtest, herzlich willkommen auf unseren Seminaren.