Über Tantra und die gelingende Mann-Frau-Beziehung
Tantra als Training für das Aushalten von echter Nähe
Ja ich weiß – die Mann-Frau-Beziehung in der Neuzeit ist eine „ewige Baustelle“, um nicht zu sagen ein „fürchterliches Desaster“.
Und ja, so mancher hat die Schmerzen der letzten Trennung(en) so tief als Stachel noch im Herzen, dass er/sie am liebsten ins Kloster gehen würde.
Und: Ist das die Lösung, sich nur noch um Kind, Familie, Karriere zu kümmern und den Rest der Zeit sich mit Urlauben und ein wenig Unterhaltung seelisch über Wasser zu halten?
Ist das die Lösung, nur noch gute Freundin, guter Freund, nur noch treu sorgende Mutter oder treu sorgender Vater zu sein oder Gutmensch in sozialen Projekten??
Kein Sex ist auf Dauer auch keine Lösung – oder immer nur mit sich selbst. Und das Single-Dasein ist auf Dauer so einsam allein.
Wenn Mann und Frau sich treffen und verlieben, gibt es keine perfekte Zeitspanne, die man abwarten sollte, vor einer festen Bindung oder Heirat. Stattdessen haben Paartherapeuten einige Anzeichen genannt, dafür wann ihr bereit seid, um Euch auf eine dauerhafte Liebesbeziehung einzulassen. Verletzlichkeit und emotionale Reife sind Dinge, die man als Paar haben sollte, bevor man den Bund der Ehe schließt. Ganz gleich ob ihr Euer ganzes Leben lang vom Hochzeitstag geträumt habt, oder erst dann an die Ehe dachtet, als ihr Euren Partner kennengelernt habt – es kann schwierig sein, zu wissen, wann ihr bereit seid, den Bund fürs Leben zu schließen. Experten sind zwar der Meinung, dass es Beziehungen gibt, die funktionieren, wenn ihr mit Volldampf loslegt und euch früh für eine formale oder informale ‚Ehe‘ entscheidet, dass aber die meisten Paare einige Zeit brauchen, um herauszufinden, ob sie ein Leben lang zusammen sein sollten.
Es gibt fünf Anzeichen, auf die man achten sollte, um zu wissen, ob man bereit ist zu heiraten:
1. Ihr habt die Verliebtheitsphase hinter euch
Die meisten Paare durchlaufen eine „Honeymoon-Phase“, die zwischen ein paar Monaten und eineinhalb Jahren dauern kann. Selbst wenn sie länger dauert, ist es laut Paartherapeuten wichtig, diese Phase zu überwinden und den Unterschied zwischen Verliebtheit und echten tiefen Gefühlen der Liebe und Bindung zu erkennen. Ein Zeichen der Verliebtheit ist, wenn man das Gefühl hat, ohne die andere Person nicht leben zu können, und sich von diesem Gedanken verzehren lässt. Man opfert meist seine eigenen Werte und Bedürfnisse, verdrängt sie in den Hintergrund oder lässt sie für die Beziehung sogar ganz fallen. Dieser unbewusste Vorgang der „Selbstverstümmelung“ geht auf Dauer nicht gut. Das Ende der Honeymoon-Phase kann zwar unangenehm sein, aber die ersten Streitereien liefern wichtige Informationen darüber, wie das künftige Leben aussehen kann.
Normalerweise sind die Herausforderungen, mit denen Paare in der Anfangszeit konfrontiert werden, immerwährende Herausforderungen, die sich nie ändern werden. Man muss sie nur bewältigen. Zu diesem Zeitpunkt muss man entscheiden, ob man mit diesen Fehlern und Meinungsverschiedenheiten wechselseitig leben kann.
2. Ihr seid emotional reif genug, um Streitigkeiten zu bewältigen
Wenn ihr in eurer Beziehung Konflikte erlebt, heißt emotionale Reife, dass angespannte Gespräche geführt werden können – ohne die Beziehung zu beschädigen. Was das angeht, bleiben statistisch die Paare am längsten zusammen, die am meisten streiten mit einer guten Streitkultur. Jeder Partner sollte in der Lage sein, wirklich zu verarbeiten, was bei einem selbst los ist und zu verstehen, was die eigenen „Trigger“ in der Beziehung sind. Als Trigger bezeichnen wir Auslöser. Das ist eine Handlung oder ein Inhalt, der bei einer Person meist negative Emotionen hervor ruft.
Für manche Menschen bedeutet dieser Prozess, dass sie sich mit vergangenen Verletzungen auseinandersetzen müssen, um herauszufinden, ob diese die Art und Weise beeinflussen, wie sie bei Auseinandersetzungen mit dem Partner reagieren – und um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass sie sich zurückziehen oder der anderen Person die Schuld geben.
3. Ihr könnt einander gegenüber verletzlich sein
Es reicht nicht aus, seine Trigger zu kennen – man muss auch in der Lage sein, sie dem anderen mitzuteilen. Verletzlichkeit ist für jede erfolgreiche Beziehung, insbesondere für eine lange und glückliche Ehe, sehr wichtig. Kannst Du offen und ehrlich – also aufrichtig mit Dir selbst sagen, wie Du Dich fühlst, oder wirst Du schnell wütend oder schottest Dich ab?
Man muss nicht immer perfekt sein, wenn es darum geht, seine Gefühle genau zu formulieren. Auch wenn der erste Instinkt darin besteht, sich zu verschließen, etwas sagen kann wie: ‚Hey, ich habe das Gefühl, dass viel Kritik auf mich einprasselt und das ist ein großer Trigger für mich, der mich dazu bringt, mich zu verschließen.‘ Wenn man in der Lage ist, tiefere Unsicherheiten zu erkennen und darüber zu sprechen, anstatt sich auf schützende Bewältigungsstrategien (Kontakt abbrechen, sich betäuben) zu verlassen, ist das ein Zeichen für echte Nähe.
4. Ihr habt die gleichen grundlegenden Ziele und Werte im Leben
Selbst wenn man über hervorragende Kommunikationsfähigkeiten verfügt, gibt es Dinge, aus denen man sich nicht herausreden kann, zum Beispiel wenn man völlig unterschiedliche Ziele im Leben hat. Kompatibilität ist wirklich wichtig – man muss sicherstellen, dass man gleiche Werte, Überzeugungen, Interessen und Hobbys hat. Keine Paar ist, was die Lebensziele und Werte angeht, einer das perfekte Abbild des anderen, aber man sollte bei wichtigen Lebensentscheidungen – zum Beispiel, ob man Kinder haben möchte oder nicht – und bei Dingen, die man gerne tut, auf derselben Seite stehen. Was ist Dein moralischer Kompass? Was ist Dir im Leben wichtig, und stimmt Dein Partner damit überein?
5. Ihr seid in der Lage, Geben und Empfangen ausgeglichen zu gestalten
Keine Beziehung verträgt auf Dauer, dass einer nur gibt, der andere nur empfängt. Essentiell für glückliche Beziehungen ist, dass jeder in der Lage ist, konkrete Bitten zu äußern, was er/sie empfangen möchte, als auch freimütig und großzügig dem anderen zu schenken, was er/sie wünscht. Zerstören würde es die Beziehung schnell, wenn einer aufhört, dem anderen zu geben oder fast noch schlimmer, wenn einer sich weigert vom anderen Geschenke zu empfangen.
Das Glück wird zum seligen Überfluss, wenn beide gleichermaßen dem anderen viel geben und bereit sind, vom anderen viel zu empfangen.
6. Ihr habt den Wunsch, gemeinsam zu wachsen
Niemand geht perfekt vorbereitet in eine Liebesbeziehung oder Ehe. Niemand, der eine Mann-Frau-Beziehung eingeht, ist in seiner Persönlichkeit „fertig“. Vielleicht habt ihr sogar das Gefühl, dass ihr noch viel persönliche Arbeit in der Therapie oder in eurer Karriere leisten müsst – und das ist in Ordnung. Das Wichtigste sind aufrichtige Selbsterkenntnis und die ehrliche Bereitschaft zur Veränderung. Ihr habt vielleicht noch nicht alles im Griff, aber ihr seht, wo eure Schwächen liegen. Und ihr habt den Wunsch Euch weiterzuentwickeln und diese Probleme in Zusammenarbeit mit jemand anderem zu lösen.
7. Ihr könnt den anderen gut riechen und schmecken
Das ist die nicht zu unterschätzende biologische Seite des passenden Partners. Du musst auch ohne Parfüms und Deos den anderen gut riechen können. Ihr mögt den Geschmack des anderen beim Zungenkuss oder den oralen Freuden. Den Körpergeruch und den Ausatem des anderen gut riechen zu können, ist essentiell für Wachstumsbeziehungen, denn die Sexualität gehört zu den wichtigsten Bindungsfaktoren für langdauernde tiefe Partnerschaft.