Tantra – die Lösung des Dilemmas zwischen Mann und Frau

Die Liebe zwischen Mann und Frau ist kein Selbstläufer. Das wissen alle, die keine 20 mehr sind. „Gleich und gleich gesellt sich gern!“ – oder: „Gegensätze ziehen sich an!“. Was stimmt denn nun bei der Partnerwahl?

Ohne Partner vergehen wir manchmal in Einsamkeit und Sehnsucht und in der Partnerschaft stimmt tragischerweise allzu oft das  zynische Sprichwort von Sigmund Freud: „Trau-ring, aber wahr“.

Denn es ist ein genauso erstaunliches wie verbreitetes Phänomen, dass sich zu Beginn einer Partnerschaft jeder sofort für den anderen verbiegt. Schlimmer noch, im Verlauf der Paarbeziehung verstümmeln wir uns selbst seelisch fast bis zur völligen Unkenntlichkeit unserer individuellen strahlenden Urnatur. Es ist ein Irrglaube, dass Opfer ein Beweis der Liebe sei, dass man also sich selbst und seine wahren Bedürfnisse für den anderen unterdrückt und verleugnet; – bis man völlig verhungert ist und deshalb die Beziehung beenden muss.

Erst versperrt uns das Phänomen der Verliebtheit den klaren Blick auf den Partner, wie er wirklich ist, und verhindert die tiefere Liebe – dann, wenn die Illusion wie eine Seifenblase geplatzt ist und wir der Alltagsrealität des Partners ins Auge schauen – bleibt allzu oft vom anfänglichen Feuer nur noch ein Häuflein Asche übrig.

Die Motive, eine feste Mann-Frau-Liebe einzugehen durchleuchten wir besser nicht, denn dann müssten wir, – wenn wir die Vernunft und den Verstand einschalten, – uns eingestehen, wie kindisch und unrealistisch all diese Riesenerwartungen an den Partner sind, der unser Leben retten, erheben und verbessern soll.

Ich beobachte seit Jahrzehnten in meinen Kursen, dass Menschen an sich und ihrer Persönlichkeitsentwicklung arbeiten und sobald sie eine neue feste Mann-Frau-Beziehung begründen – DAMIT AUFHÖREN. Partnerschaft als Ersatz für inneres Wachstum??? Das Auffüllen von Mangel und dem Gefühl eigener Unzulänglichkeit über den Partner???? Der andere soll die eigenen  ungelebten Anteile für uns leben?????? – das ist ein sehr, sehr gefährliches Unterfangen – denn wir stehen sehr arm und vollkommen nackt da, wenn der Partner weg ist. Und unser Selbstwertgefühl wird meist komplett am Boden sein.

Und irgendwann wird der Partner immer weg sein.

Denn die Natur erlaubt keinen Stillstand in der Entwicklung. Ein Baum, der nicht mehr wächst, stirbt – oder ist schon tot. Eine Beziehung, in der nicht beide gemeinsam wie auf einer Treppe – immer die nächste Stufe gemeinsam erklimmen, eine solche Beziehung zerbricht.

Und die Liebe verträgt es auf die Dauer nicht, wenn wir uns allzu kindisch benehmen und den Partner als alles gebende Mutter- oder Vater-Ersatz betrachten. Denn wir sind erwachsen und bei Erwachsenen kann nur eine Beziehung auf Augenhöhe gelingen.

Frage: Verträgt eine Partnerschaft Lügen und Unehrlichkeit?

Eher nicht. Denn wenn gelogen wird fliegen die Lügen früher oder später auf und wenn sie auffliegen, ist das Vertrauen zerstört. Und ohne Vertrauen keine Liebe.

Daher lohnt sich Unehrlichkeit und Theaterspielen in der Mann-Frau-Beziehung nicht, obwohl das in vielen Kulturen die Regel ist und dadurch nie wirkliche Intimität und Nähe in der Paarbeziehung entstehen. Darum sollte JEDER in einer Beziehung den Mut auch zu unbequemen Wahrheiten haben. Sie müssen nicht immer ausgesprochen werden, aber wenn sich eine Störung anhäuft, ist das überlebensnotwendig für Wachstums-Beziehungen. Gute Kommunikation ist daher auch ein Schlüssel und wird ständig im Tantra geübt.

Ein Manko in 90% aller Beziehungen ist, dass sie einzig und allein zu Besitzzwecken dienen, also dazu, sich SICHER zu fühlen. Du gehörst mir und ich gehöre Dir. Aber genau das ist ein Missbrauch der Mann-Frau-Liebe, denn diese sollte nicht in erster Linie der SICHERHEIT dienen (Wurzelchakra, Existenzangst), sondern der LIEBE! (Herzchakra, Freude in der Gegenwart).

Möchte ich einen Partner, um regelmäßig guten Sex zu haben?

Möchte ich einen Partner, um bei der Arbeit und den Alltagsaufgaben Unterstützung zu haben?

Möchte ich einen Partner um mit ihr/ihr gemeinsam romantische Sonnenuntergänge zu erleben? (Qualitätszeit)

Oder möchte ich einen Partner, um regelmäßig Geschenke, die von Herzen kommen zu erhalten?

Schließlich möchte auch mancher einen Partner, um Lob, Komplimente und Anerkennung gesagt zu bekommen….

Welches Motiv ist bei Dir am stärksten, liebe Leserin, lieber Leser? Welche Liebessprache sprichst Du? Was nährt Dich am meisten – oder andersrum gefragt: Ohne was würdest Du vertrocknen, wie eine Zimmer-Pflanze die man vergessen hat zu gießen?

Meine persönliche Antwort wäre – ICH BRAUCHE ALLE FÜNF und das in Überdosis!

Aber mal Scherz beiseite – Mann und Frau passen nur zusammen und halten es eine Weile miteinander aus, wenn sie die gleiche Liebessprache sprechen. Obwohl ja eigentlich – von Natur aus Mann und Frau – gar nicht zusammenpassen, weil sie von verschiedenen Planeten kommen – Mars und Venus. Aber man kann Fremdsprachen lernen. Das kostet etwas Mühe, aber es geht.

Ein Grundgesetz für lange dauerhafte und erfüllte Beziehungen ist, dass GEBEN UND NEHMEN ausgeglichen sein müssen. Alles kippt, wenn einer mehr gibt oder einer aufhört vom anderen zu nehmen oder etwas zu erbitten, was seine Bedürfnisse erfüllt.

Und eine besonders große Kunst scheint es zu sein, in der Routine von langjährigen Beziehungen nicht abzustumpfen, den anderen nicht als selbstverständlich anzusehen. Und so erlischt die anfängliche Leidenschaft oft in der Erschlaffung der Gewöhnung und in der Instrumentalisierung der Beziehung – nur noch als Nutzen für den Job oder die gemeinsame Kindererziehung herzuhalten. Und das ist manches mal der Anfang vom  Ende einer Beziehung. Wenn man keine wundervolle Sexualität mehr erlebt – wenn Aufregung, Neugierde und Abenteuer des Anfang verloren gegangen sind, dann braucht es neue Impulse!

Und genau hier kommt Tantra ins Spiel. Zum einen geht auch als Paar jeder erstmal für seine eigene Weiterentwicklung zum Tantra. Und wenn mindestens einer sich weiter entwickelt kann er meist den anderen damit „anstecken“. Zum anderen gibt es nichts, was besser geeignet ist um in einem „zweiten Frühling“ oder „dritten Frühling“ oder „vierten Frühling“ die Leidenschaft wieder zu entfachen, als ein Tantrakurs. Dafür muss man sich einander fremd werden, um wieder Achtung und Ehrung für den Partner zu entwickeln. Dazu zeigt Tantra wie das verspielte, alberne Kind wieder leben darf und genau das ist das Salz in der Suppe zwischen Mann und Frau. Insofern unterstützt Tantra langjährige wertvolle gewachsene Beziehungen ungemein, indem es eine Erneuerung und Transformation der Liebe bringt. Zusätzlich wird jedes Paar in unseren Tantra-Kursen – durch einen extra dafür abgestellten Assistenten als „Paar-Berater“ unterstützt. Das dient bei uns den Paaren dazu VOR den Ritualen und Übungen über Art und Inhalt informiert zu sein, um dann zu entscheiden ob sie eine Übung gemeinsam oder auch eine Erfahrung mit einem anderen Partner machen möchten. Was besser ist, dafür gibt es keine Regel. Meist können junge Beziehungen sich vertiefen, wenn man die ein oder andere intime Übung das erste Mal gemeinsam erlebt. Das sind dann sehr wertvolle Erinnerungen an die beide gerne zurückdenken. Diese  Gipfelerlebnisse gemeinsam erfahren zu haben stärkt die Bindung in einer Beziehung. Genauso kann es in langjährigen Beziehungen oder Ehen stärkend wirken wenn die Übung gerade NICHT mit dem eigenen Partner, sondern mit einem anderen durch geführt wird. Denn so kommen neue wertvolle Impulse von außen in die Beziehung und können sie oftmals wieder anregen oder ins Lot bringen.

Eine stark zerrüttete Beziehung durch Paartherapie noch vor dem Ertrinken zu retten, klappt leider fast nie. Oft ist es auch schon zu spät, wenn zu viel vom anfänglichen Goldberg bereits abgetragen wurde durch gegenseitige Verletzungen.

Darum brauchen die Paare den Mut, in einem Tantra-Seminar sich selbst neu zu erfinden, neue Spiegel in der Begegnung der Gruppe für sich selbst zu bekommen und neue Vorbilder für schön gelebte Aspekte bei den anderen Paaren der Gruppe zu erleben.

Das ist so heilsam.

Dann kann wenigstens die Weisheit von Hermann Hesse als Essenz seines Liebeslebens ein neues Licht auf die Beziehung werfen: „Es gab keine Frau mit der man(n) leben konnte. Es gab aber auch keine Frau mit der man(n) nicht hätte leben können.“

Tantra macht es möglich!

War das jetzt das ‚Patent-Rezept‘ für die Liebe? Nein. Denn ich habe keins – ich bin da genauso ratlos wie alle….

Aber Tantra zeigt einen Weg, wie wir uns Stück für Stück von allen Verstrickungen befreien können, um so, das größte Glück der Liebe zu erleben. Denn umso ‚erleuchteter‘ ein Mensch ist, umso erleuchteter ist selbstverständlich auch seine Paarbeziehung, wenn er/sie eine hat!