Lucian's Tantra-EssaysTantra in der Gruppe mach Spass

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Leben heißt wachsen. Wer nicht mehr wächst, der stirbt. Wer nicht mehr bereit ist zur Veränderung, zur Verbesserung, Erhöhung aller seiner Lebensbereiche, wird wahrlich alt. Das Leben ist so kompromisslos der Evolution verpflichtet, dass sogar Leid, Schmerz, Krankheiten, Trennungen, Versagen und Unfälle herangezogen werden, damit die menschliche Seele den nächsten Lernschritt erkennt.

Alles Leben ist Leid – so die Lehre des Buddha. Das muss aber nicht sein. Davon abgesehen, dass mindestens die Hälfte auch Glück ist, darf der Mensch auch durch Einsicht und Erkenntnis etwas Neues Lernen.

Und sogar Freude, Glück, Leichtigkeit und Ekstase können Dich zu neuen Einsichten über Dich und Dein Leben und zu neuen Entscheidungen bringen – so die Lehre des Tantra!

Transformation durch Freude und Genuss!! Das ist möglich. Aber nur für Menschen die den Weg der Lust sehr bewusst und sehr achtsam beschreiten. Denn der Tantraweg ist manches Mal  das Wandeln auf „Messers Schneide“.

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Nur die Achtsamkeit, die Klarheit im Geist, kann dafür sorgen, dass Du gleiche Fehler nicht immer wieder machst.

Erfolg ist nichts als immer weniger Fehler zu machen.

Und das gilt auch für den Erfolg in der Liebe.

Der größte Erfolg, den ein Mensch haben kann, ist mit sich selbst im Reinen zu sein, sich zu lieben und anzunehmen – total. Dann bist Du mit der ganzen Welt im Reinen, dann bist Du eins mit der Erde, dem Himmel und den Göttern…dem Finanzamt, der Autoreparatur, dem Berufskonflikt, dem Ehekrach…

Lernen und Wachsen ohne Schmerz – oder mit dem geringst möglichen Schmerz – geht aber nur durch Rituale. Und: Jeder, der nicht schon sehr, sehr weit gekommen ist, braucht die Gruppe dazu. Die Gruppe ist das spirituelle Kraftfeld, das neue Einsichten möglich macht.

Wir leben in einer Zeit der verflachten und verloren gegangenen  Rituale. Darum bleiben viele Menschen so schwach und verändern sich nur schleppend. Und: Wir leben in einer Zeit der Einsamkeit. Vor lauter Konsum und moderner Kommunikationsmedien, geht das Wichtigste verloren, der mitmenschliche tiefe Kontakt, der wirklich die Seele nährt. Die direkte Berührung von Seele zu Seele – und von Körper zu Körper.

Darum machen wir Tantra, um das Heilsame zu stärken und die Seele neu zur Geburt zu bringen.

Ich schließe für heute mit einem Zitat aus dem heiligen alt-ehrwürdigen Kularnava Tantra, dem einzigen erhaltenen authentischen Text des linkshändigen Tantra:

Meine Geliebte, in anderen Systemen kann ein Yogi (= Welt-Entsager) kein Bhogi (= Weltesser, Lustmensch) sein und ein Bogi nicht ein Yogi sein. Aber bei den Tantrikern besteht zwischen beiden eine glückliche Verbindung: (…)

Was hier als Sünde empfunden wird, wandelt sich in eine göttliche Gabe – so wird aus der Verirrung in der Welt (Samsara) ein Weg zur Freiheit.
(Sri Sri Kularnava Tantra, II. Kapitel)