Vor ungefähr Tausend Jahren hat in der indischen Geisteswelt eine Revolution stattgefunden. Alte verkrustete und starre Werte wurden verworfen, die Menschen fühlten sich nicht mehr berührt, nicht mehr abgeholt von den konventionellen Glaubenslehren.
So entstand Tantra als eine Bewegung, die Tabus brach, die Grenzen überschritten hat, die verrückt war.
Eine ähnliche Bewegung gab es bei uns auch als 68’er Bewegung. Die „Studentenrevolte“ mit so viel Aufbruch im Gefolge: Das war Aufbegehren gegen politische Zustände, trotzig sein gegen universitäre und staatliche Autoritäten, gegen die traditionellen Werte der Eltern, sowie ablehnen „spiessiger“ Zustände.
Diese „Kultur-Revolution“ spiegelte sich weiter in der Hippie-Bewegung, der Friedensbewegung gegen den Vietnam Krieg und in dem legendären „Woodstock-Festival“ in Kalifornien.
Es fand ein Wertewandel statt, hin zu
- Zurück zur Natur!
- Umweltpolitik und die Grünen
- Friedensbewegung und Kriegsdienstverweigerung
- Anti-Atomkraft
- freie Liebe: “Make Love not war!”
- sexuelle Revolution – leben in Kommunen, WG’s und Gemeinschaften
- liebe Deinen Körper: Der bis heute andauernde weltweite Yoga-Boom nahm seinen Anfang
- Meditiere – es gibt ein Sein, das über den Verstand hinaus geht
- Naturkost- und Biobewegung, Vegetarismus breitet sich im ganzen Westen aus
- Selbstverwirklichung ist das Lebensziel, nicht nur Statussymbole zu besitzen
- „Human Potentials Movement“ und Beginn der modernen psychotherapie-Bewegung mit Gestalt-Therapie, Gesprächstherapie, Gruppentherapie, Psychodrama, Primärtherapie…in Esalen
- Emanzipation und Frauenbewegung: Jede Frau hat ein Recht auf ihre Lust!
- Musik und Tanzen: Gefühle statt nur Rädchen im Wirtschaftsbetrieb
- Bewusstseins-verändernde Drogen: Es gibt noch andere Realitäten…
- Toleranz gegenüber Andersdenkenden und anderer sexueller Orientierung
- Kultur von Demonstrationen, Menschen gehen für ihre Ideen auf die Strasse und schreien sie heraus – ein neues Element der Basis-Demokratie
Das, was die 68’er Bewegung losgetreten hat, hat Osho (Bhagwan Shree Rajneesh) in Poona/Indien weitergeführt und in Formen und Strukturen zur persönlichen Praxis gestaltet. Dabei verband er auf genial ganzheitliche Weise die fernöstliche Weisheit mit der westlichen Psychotherapie. Er hat eine Brücke geschlagen zwischen zwei bis dahin komplett getrennten Welten, zwischen Ost und West. Und sein Verdienst war es auch, eine Beziehung zwischen Meditation und Sex zu schlagen, zwischen Geist und Körper. Das hatte es vorher so noch nie gegeben: in keiner Religion, in keiner anderen spirituellen Schule. So entstand der moderne Tantra-Weg, von Osho als „Neo-Tantra“ bezeichnet.
All‘ die Ideen aus dieser Zeit haben auch die Tantriker vor etwa 1000 Jahren in ganz ähnlicher Weise propagiert. Natürlich war damals manches noch nicht nötig, weil die Welt weniger technisiert und künstlich war. Außerdem waren auch die Gesellschaft und die Familienstrukturen sehr geordnet und festgelegt.
Aus diesem Grund müssen wir Tantra heute immer wieder neu interpretieren und an die sich verändernden Menschen anpassen. Das Tantra von 1980 kann nicht mehr das Tantra von 2012 sein…
Wir bei Kularnava beziehen uns auf die wesentlichste linkshändige Tantra-Schrift: Sri Sri Kularnava Tantra. Die Uralte Lehre wird aufbereitet und erlebbar gemacht für moderne Menschen von heute