Welche Botschaft hat Ostern für uns Tantriker?

Ist es ein Fruchtbarkeits- und Freudenfest zum Frühlingsanfang oder die Erinnerung an den schlimmen Tod von Jesus am Kreuz?

Ostergeschichte von Jesus

Schon als Kind habe ich mit Ostern zweierlei Dinge verbunden. Auf der einen Seite das freudige Eiersuchen und Zusammensein mit Familie. In der Kirche war es sehr schwer und dramatisch: Leiden, Sterben und Auferstehung Christi

Das letzte Abendmahl am Abend des Gründonnerstag: das erinnert uns an die Bedeutung von Gemeinschaft und die Kraft der Gruppe, was  uns so fehlt im Lock Down.

Das einsame Beten von Jesus im Garten Getsemane

Karfreitag:  Kreuzweg, Kreuzigung und Tod

Karsamstag: Beerdigung und Ruhetag

Ostersonntag: Die Auferstehung von Jesus – Sieg über den Tod! Osterkerze und Osterfeuer stehen dafür, dass das Licht siegt über die Dunkelheit, den Tod!

(ist aber nicht körperlich gemeint)

Ostermontag: Tag der Familie und des Opferlamms, das die Juden zum Passahfest schlachteten

Das hat die christliche Religion oft zu etwas Schweren, Dunklen gemacht, nicht zu einem lichtvollen Garten der Freude. Der Arme, der am Kreuz hängt, und leidend verblutet….

 Doch das ist nur eine falsche Interpretation.

Als Jeshua wusste, dass er inhaftiert und hingerichtet würde, ging er allein in den Garten Getsemane und sprach mit Gott: „Mein Herr, mein Herr, warum hast Du mich verlassen…

Herr, ich habe Angst zu sterben….“ „Ich habe solche Angst, ich zittere im Angesicht des Todes. Herr lass den Kelch an mir vorüber gehen, doch nicht mein Wille sondern Dein Wille geschehe!“ Das war das letzte Aufzucken des Egos, wo Jesus seine menschliche Seite zeigte. (Die letzte Versuchung Christi).

Jeshua (Name von Jesus in seiner eigenen Sprache) ist nicht vor der Angst geflohen, Jeshua hat nicht gegen die Angst gekämpft, er hat sich ihr gestellt, er hat sie angeschaut und ist stehen geblieben.

Auch hat er seinen Schmerz nicht mit Drogen betäubt. Man hatte ihn vorher gefoltert, ein Auge war zugeschwollen, Fleischfetzen hingen schon aus blutenden Wunden.

In Israel war es damals üblich, den ans Kreuz geschlagenen und sterbenden einen Schwamm mit Myrre-Wein zu reichen, woran sie sich laben konnten um nicht zu viel Schmerz zu spüren. Als man Jeshua den Schwamm auf einem Stock reichte hoch ans Kreuz, hat er den Kopf nur weggedreht. Und es wird berichtet, dass er im Todesmoment einen lauten Schrei ausgestoßen hat, der sogar die ganze Natur erschütterte. Er war kein steriler Engel, sondern er hat seine Emotionen rausgelassen und geschrien: Hier war er auch Mensch obwohl Göttliche Inkarnation, Gottes Sohn. Er war Gott zum Anfassen und hat auch andere angefasst. Insofern wandeln wir Tantriker auch auf Jeshuas Spuren.

Konfrontiere Dich mit Deiner Dunkelheit und Deinen Ängsten. Danach kannst Du das ganze Kreuz wegwerfen.

 

Was ist Tod, was ist Angst?

Es gibt keine Angst und es gibt keinen Tod! Beide sind eine selbstgemachte Illusion des Geistes! Und Ostern ist das Freudenfest des Triumphierens über den Tod, den es in Wirklichkeit nicht gibt nur als Gedankenkonstrukt über die Zukunft.

Das was nicht ist, kann in Sein nicht kommen, doch das was ist, hört niemals auf zu sein.

Jeder anderen Angst liegt die Angst vor dem Tod zugrunde, die Angst zu sterben, die Angst nicht mehr zu sein. Das kann nur sein wenn wir uns falsch mit dem Körper identifizieren.

Wir leben nicht nur in unseren Kindern weiter, sondern auch wenn wir in die Natur schauen gibt es dort keinen Tod. Aus jedem abgesägten Baum sprießt wieder was Neues hervor.

Mit seinem Tod wollte Jesus uns also zeigen, dass jede Angst eine Illusion ist – und er hat es durch die Auferstehung demonstriert.

Jesus wollte uns lehren mit seinem finalen Schicksal: Wenn Du keine Angst mehr vor dem Tod hast, WEIL DU WIRKLICH LEBST , dann hast Du vor nichts mehr Angst.

Und das ist nicht als physische Unsterblichkeit zu verstehen sondern unsere Essenz ist Geist.

Deshalb sagen die Heiligen in Indien, nicht: sterben, sondern nur er/sie hat den Körper verlassen.

Alles was wirklich wertvoll ist, wie die Liebe ist unsterblich und überdauert jeden Tod.

Die Liebe kann uns keiner Nehmen, den Körper ja. Wir werden alle altern und sterben  und unsere Liebsten auch. Wenn wir alt sind hat irgendwann der Körper nicht mehr die Abwehrkraft und es ist dann egal woran wir sterben, ob es Corona oder Krebs oder Herzinfarkt heißt.

Vipassana/ Buddha lehrt

Die Vergänglichkeit alles Äußeren

  • Der Körper ist vergänglich (Corona)
  • Der Atem ist vergänglich
  • Die Gefühle sind vergänglich
  • Die Gedanken sind vergänglich

Angst ist somit nur ein Gedankenbild von Leid & Schmerz aus der Vergangenheit projiziert auf die Zukunft: Warum sehen wir den Tod immer Negativ? Kann er nicht genauso etwas Befreiendes, Wunderbares, Leichtes, Erleuchtendes sein? Der Beginn von etwas Neuem = Geburt?

Das Jetzt-Jetzt Kontinuum ist das Einzige, das nicht vergänglich ist.

Das wird in der Bibel und bei Jesus  das „ewige Leben“ genannt.

Es bedeutet nicht physische Unsterblichkeit, die unsere Kultur im Jugendwahn ersonnen hat.

Kreuzigung des Egos KALI

 „Es geht heute um die Kreuzigung des Egos. Nur was unecht ist, kann abfallen und sterben; Dein wahres göttliches Wesen nicht.“ Für mich fühlt sich das ganze Corona-Jahr wie eine Kreuzigung an.

Ostern als sinnliches Freudenfest der Heiden

Es ist ein altes heidnisches Fruchtbarkeitsfest im Frühling, wenn wieder alles sprießt

Daher die Hasen – die immer geil sind und rammeln was das Zeug hält und die Eier, die auch für die Fruchtbarkeit stehen….Die österliche Freudenzeit „frohe Ostern!“

Osterhasen, Ostereier, Osterfeuer; seid fruchtbar und vereinigt Euch, lebt die Freude!

Somit ist die Osterbotschaft: Sei sinnlich und genieße alles Schöne der Erde für die

Lebenszeit Deines Körpers hier auf der Erde – und nimm dieses Geschenk an!!