Das Schöne am Tantra – es hat erstmal mit Lust und Freude zu tun, nicht mit Ernst, Schwere und Schuldgefühl, welche oft den Religionen und spirituellen Wegen anhaften.
Und: Die Sinnlichkeit ist nur der Aufhänger im Tantra, um weiter zu gehen und tiefer. Echte innere Erfüllung kann der Mensch nämlich nur erlangen, wenn er beginnt das Ego – das kleine illusionäre Ich – zu erkennen, zu verstehen und schließlich für immer aufzulösen.
Was ist das „Ego“,wofür wir uns oft fälschlicherweise halten?
Das Ego besteht aus Abtrennung von der Einheit. Das Ego hat den tiefen Glauben, vom Göttlichen gespalten zu sein als unabänderliche Tatsache. Deshalb schlägt das Ego uns alle möglichen Fluchtmechanismen vor, die dazu dienen dem Schmerz der Abtrennung zu entrinnen, die aber meistens in Sucht und noch größerem Schmerz enden. Um sich selbst und seinen Schmerz zu erhalten ist das Ego stets an Trennung und Isolierung interessiert. Alles was Dich abtrennt von der großen allumfassenden Liebe des Göttlichen, ist Ego. Denn die Höchste Wirklichkeit ist laut den Weisheitslehren der Menschheit die Einheit allen Seins. Das Ego vergleicht und urteilt stets im Sinne von „besser“ und „schlechter“. Das Ego sieht Fehler immer in anderen, nie in sich selbst. Das Ego projiziert das Gefühl der Schuld, der eigenen Schatten immer nach außen und sucht stets neue Feindbilder, seien es Ausländer, Schwule, Tantriker oder einfach Deine Freunde und Partner, die etwas falsch machen, deshalb bekämpft und ausgesondert werden müssen. Dummerweise erzeugt das Ego aufgrund des ständigen Schuldgefühls getrennt zu sein, Selbstbestrafung. Selbstbestrafung sind Sachen, die Du Dir unbewusst antust, die ‚passieren‘, die Dein Leiden und den Schmerz vergrößern.
Ein weiterer Aspekt des Egos ist Kontrolle und Sicherheit. Danach sucht das Ego stets, weil es in Angst und Misstrauen lebt. Es meint durch Kontrolle im Leben Sicherheit finden zu können, was aber gegen den freien Fluss des Lebens ist und außerdem sehr kraftaufwendig und anstregend. Dem Ego-Abbau dient es somit, weniger zu kontrollieren und weniger nach Sicherheit zu suchen und anstatt dessen einfach zu vertrauen, dass die richtigen Dinge zu Dir kommen zur richtigen Zeit.
Bei den alten Indern heißt diese Illusion des Ich: Ahamkara – der Ich-Macher und in Wirklichkeit existiert das Ego gar nicht wirklich. Das kann man aber nicht erklären, weil es nur eine Instanz jenseits von Verstand und Ego begreifen kann.
Wie werde ich frei vom Ego = frei vom Leiden?
Was ist die Lösung?
Der tantrische Weg, das Ego aufzulösen ist die universelle Liebe. Das Göttliche in jedem und in allen zu sehen, und sich abzulösen von persönlichen Vorlieben und Abneigungen (=konditioniertes Ich) löst das Ego auf.
Im Tantra konfrontieren wir das Ego durch Grenzüberschreitungen. Nicht um jeden Preis, sondern sanft und einfühlsam und wach – zur richtigen Zeit die richtige Grenze. Was das ist im Einzelfall, weiß nur jeder persönlich.
Fantastisch für die Auflösung des Egos ist auch die Übung von Demut. Demut heißt, jeden zu achten und zu respektieren, aber niemals zu erwarten, dass andere Dich achten und respektieren. Demut heißt zu verstehen, dass es das Schönste ist, anderen zu dienen.
Tantra lehrt die Ego-Auflösung weiterhin dadurch, dass man sich bewusst Situationen auszusetzt, die peinlich sind und mit Gesichtsverlust zusammen-hängen. Das ist zwar schmerzlich für das Ego, aber herrlich für Deine Spontanität und das innere Kind! Es macht ungeheuer lebendig.
Gut zur Ego-Auflösung ist es ebenso, den Konsum von Essen, Trinken, Shoppen Medienberieselung und Zerstreuungen/Unterhaltung zu reduzieren. Auch sehr hilfreich zur Ego-Auflösung ist es, vorhandene Sucht-Tendenzen in Deinem Leben zurückzudrängen oder ganz zu ersetzen durch positive aufbauende Gewohnheiten.
Weiter empfiehlt Tantra, sich Situationen der Ohnmacht auszusetzen. Gestehe Dir Unfähigkeiten ein, Fehler und auch Schwäche, dass Du eben nicht alle und alles kontrollieren und beherrschen kannst. Das bringt viel Frieden und Offenheit. Aller Krieg in Dir ist beendet.
Das ist ein besonderer Schmerz, der entsteht, wenn Du gut an Deinem Ego arbeitest. Es ist ein guter Schmerz und eine gute Angst, denn das Ego wird rebellieren, sobald es spürt dass es sterben soll und das geht auch mit Angst und Unsicherheit einher. Da hilft dann nur Geduld und Beten, dass Du durch diese Transformation durchkommst.
Und: Sei Dir bewusst, das Ego aufzulösen ist harte Arbeit. Aber die lohnendste und wertvollste Arbeit, die es gibt auf diesem Planeten. Und wer ist Champion geworden, ohne geübt zu haben? Wer hat Kondition, der nicht täglich Jogging betreibt?
Die spirituellen „Sportarten“, die Dir die Kondition geben, das Ego aufzulösen sind: Zusammensein mit gleichgesinnten spirituell Strebenden in der Gruppe, Absolvieren von guten Seminaren und Ausbildungen, Aufsuchen von guten Lehrern und Heiligen, Lesen von spirituell hochstehender Literatur, das Üben von Meditation und Yoga, Beten = Bitten an die ‚Große Göttin‘ und Wiederholen des göttlichen Namens (Mantra).
Das Ergebnis: Eine größere Liebe in Deinem Herzen als Du Dir jemals vorstellen konntest. Eine tiefere Freude in Deiner Seele als Du sie jemals gefühlt hast. Eine Glückseligkeit die von nichts mehr abhängig ist – „Ananda“ bei den Indern genannt.
Jeder der auf ein Kularnava Seminar kommt war von der Großen Göttin eingeladen keiner ist aus Zufall da. Wenn es Dich zieht, komm‘!