Auszüge aus der Abschluss-Rede der 19. Tantra-Ausbildung von Lucian am
7. Dezember 2014:
„Ich danke der Großen Göttin, die ich schon seit ich junger Mann bin verehre. Als Shakti der Inder, die im Tanz die ganze Schöpfung erschafft, als Kali – die Zerstörerin, als Durga – die Wilde, als Sarasvati – die Wissen und Künste vermittelt, als Lakshmi – die Wohlstand schenkt oder auch als Maria, als schwarze Madonna der Ostkirche, als Virgen de Cobre – Schutzheilige von Cuba, als Guadalupe aus Mexico, als Aphrodite der Griechen oder Venus der Römer. Im Tantra ist das Göttliche urweiblich.
Ich habe in meiner Seminararbeit zehn Jahre gebraucht, um zu verstehen irgendwann mit 30 Jahren, dass nicht ich es bin, der die wunderbaren Wandlungen auf den Seminaren bewirkt bei den Menschen, sondern das Energiefeld der großen Göttin. Es ist da, sobald das Seminar beginnt. Ich bin nur der „Hausmeister“.
Auf dem spirituellen Weg sollten die Strebenden ab einem bestimmten Punkt die eigene Familie nicht mehr zu wichtig nehmen. Obwohl ich die Wichtigkeit der Klärung des Verhältnisses zu den Eltern lehre und den Teilnehmern helfe, sich von Verstrickung zu befreien in Familienaufstellungen, ist es wichtig irgendwann die vielen Probleme von Familie nicht mehr zu den Prioritäten im Leben zu zählen. Ja, eine Mutter muss ihr Kind nähren und aufziehen, ein Vater sich der Verantwortung stellen, aber alles was darüber hinaus geht, sollte später nicht mehr so wichtig sein.
Meister haben uns das vorgelebt, die wahre Familie ist ab einem bestimmten Zeitpunkt die Gemeinschaft mit spirituell Gleichgesinnten. Mache das zur Priorität in Deinem Leben. Du hast dafür immer die Zeit und immer die Mittel – weil es wichtig ist.
Für mich war das schon immer so. In meinem Wirken habe ich die Teilnehmer immer wie meine Familie betrachtet und entsprechend viel dafür getan und auch geopfert. Suche Dir eine spirituelle Familie, das ist ab einem bestimmten Punkt ein größerer Rückhalt als die Blutsfamilie. Das inspiriert Dich, das lässt Dich wachsen. Hier erfährst Du die Wertschätzung und Liebe, die Du verdient hast.
Verrückt sein, das ist es! Als Tantriker stehen wir dazu, „verrückt“ zu sein. Warum? Ganz einfach: Ich habe in meine Leben erfahren, dass der Versuch, „normal“ zu sein nicht glücklich macht. Ich kenne keinen einzigen normalen Menschen auf dieser Welt.
Jeder ist besonders, jeder ist einzigartig. Mache Dir immer wieder bewusst: Du bist besonders, Du bist einzigartig! Versuche nicht der Masse oder der Mode oder irgendwelchen Trends zu entsprechen, nur um „dazu zu gehören“. Das hast Du nicht mehr nötig. Dabei verschwendest Du viel Energie. Sei Du selbst!
Wenn Du Adler bist, versuche nicht Katze zu sein. Wenn Du Hund bist, versuche nicht Tiger zu sein. Wenn Du Maus bist, versuche nicht Reh zu sein.
So wie Du bist, bist Du richtig. Verstelle Dich nicht.
Gerade ist Weihnachten vorbei – angeblich das Fest der Geburt von Jesus. Ich habe mich in den letzten Monaten viel mit ihm beschäftigt. Jesus oder „Jeschua“, wie er in seiner Ursprache hebräisch hieß, und Franz von Assisi waren Tantriker.
Warum? Sie predigten nicht nur die göttliche Wahrheit, sondern haben auch Lepra-Kranke umarmt und geküsst oder einfachen Leuten von der Straße die Füße gewaschen und geölt. Oftmals für die Umgebung schockierend, haben sie die Liebe auch körperlich und sinnlich ausgedrückt und gezeigt. Zum Zweiten kannten sie keine Scham, keine Peinlichkeit, keine Konvention und Moral wenn es um die Wahrheit ging. Da waren sie oft überraschend kompromisslos und scheinbar hart. So haben sie Menschen wachgerüttelt. Jeschua musste darüber hinaus durch seinen frühen selbst gewählten Tod zeigen, dass er jede Angst überwunden hatte. Denn jede Angst wurzelt in der Angst vor dem Tod, der Angst nicht mehr zu sein. Jeschua musste beweisen, dass das Unsichtbare, der Geist stärker sein kann als die Materie. Er musste zeigen, dass Werte und Ideale für einen Menschen wichtiger sein sollten, als der eigene Tod. Er zeigte, es geht heute nicht mehr ums Überleben, sondern darum wirklich zu leben.
Jeschua lehrte die Gewaltlosigkeit als natürliches Ergebnis seiner universellen Liebe. Das war aber nicht die Gewaltlosigkeit eines Schwachen, eines Feiglings.
Jeschua hätte den Mut und die Männlichkeit und den Geist besessen zu kämpfen und auch zu töten. Aber er sagte: Gewalt entsteht aus Angst. Du wirst immer dann gewalttätig und aggressiv, wenn Du innerlich große Angst hast, die Dir Druck macht. Darum Jeschua: Bist Du nicht viel stärker, viel souveräner, wenn Du ruhig bei Deiner Wahrheit bleibst, ohne aus Angst zu reagieren und zuzuschlagen? Ist das nicht echte Stärke, echte Kraft?
Das ist der tantrische Weg: Gewaltlosigkeit aus Klarheit und Kraft und trotzdem bei seinen Idealen und seiner Wahrheit bleiben, ohne den Schwanz einzuziehen.
Vor ein paar Monaten sagte mir ein Teilnehmer: „Lucian, Deine Arbeit ist viel größer und wertvoller, als Du denkst. Deine Fähigkeiten und Talente sind viel stärker als Du im Moment selbst weißt.“ Darüber war ich positiv geschockt. Mir ist klar geworden, dass es für mich selbstverständlich war und „normal“ weil ich in einem spirituellen Elternhaus mit „Erleuchtung“ groß geworden bin. Aber es hat wohl auch zu einer geheimen Unterschätzung geführt. Ehre auch Du den Wert Deiner Arbeit und ehre Deine Fähigkeiten und Talente.
Diesen besonderen Wert will ich neu anerkennen und das wird die Arbeit von Kularnava wieder einmal verändern. Darauf bin ich im neuen Jahr gespannt und schon sehr neugierig!
Ich freue mich, wenn Du daran teilhaben möchtest.
Ich gab gerade im Allgäu das Seminar: „Heaven for everyone“ Der Himmel für alle. Wir alle sehnen uns nach dem Himmel, dem Paradies. Doch wo ist der Himmel? Und: Wie komme ich da hin? Wie lange muss ich noch warten und hart arbeiten, bis ich den Himmel erreiche? Und was soll ich tun, um endlich dahin zu kommen?
Die Antwort: Du bist im Himmel, wenn Du liebst, wenn Du Dein Herz ganz weit öffnest. Was könnte es Schöneres geben auf diesem Planeten als voll und ganz zu lieben? Was kann sich schöner anfühlen?
Und: Dein Herz ganz weit öffnen, kannst Du nur JETZT. Du kannst nicht gestern lieben und auch nicht morgen. Liebe ist immer Jetzt. Dann bist Du in der Wahrheit, dann bist Du rein. Der Himmel ist nicht in weiter Ferne, sondern genau HIER. Du kannst Liebe nicht „machen“. Sie ist da, wenn Du einen Menschen anschaust und gleichzeitig dem neurotischen Grundrauschen Deiner Gedanken und Emotionen in Deinem Kopf keine Aufmerksamkeit mehr schenkst, dann ist Liebe DA.